Wanderwoche rund um die Madrisahütte 04.08.-11.08.2024
In die Berge fahren, den Alltag hinter sich lassen und einfach mal Zeit haben für Wanderungen, Natur, Begegnungen und Austausch. Das ist nicht immer leicht anzutreffen.
Bei Erik Müllers Wanderwoche rund um die Madrisahütte, die er schon seit ein paar Jahren im Hochsommer zusammen mit seiner Familie am Ende des Gargellener Tals stattfinden lässt, sind wir, Jung und Alt, in diesem August fündig geworden.
Mit ca. 20 Personen ging es, bei überwiegend herrlichem Sommerwetter, jeden Morgen hinauf zu den vielen Spitzen und Jochs oberhalb der Hütte. Bei bis zu 3 Gruppen zur Auswahl war für jede und jeden etwas Passendes dabei, entweder ging es höher und länger hinauf oder es gab mehr Gelegenheit zum Ausschau- und Innehalten, oder aber auch zum Sammeln von Pilzen und Beeren; Das Silberbergwerk am Bartholomäberg und der Klettersteig zu den Gargellener Köpfen inklusive.
Wer schon mal in Gargellen war, wird sie kennen, unsere Ziele. Meist um die 1000 Höhenmeter und ein paar Stunden zu Fuß entfernt: das Rätschenhorn (2703 m), der Kuchenberg (2523 m), die Heimspitze (2685 m), die Ritzenspitzen (2650 m), die Rotbühelspitze (2853m), der Riedkopf (2551 m), die Gargellener Köpfe (2559 m), die Gargellener Madrisa (2826 m). Gafierjoch, Valzifenzer Joch, Vergaldner Joch, St. Antönier Joch und Schlappiner Joch. Dazwischen immer wieder kleine Seen und wunderbare Plätze zum Rasten und Bestaunen der alpinen Pflanzen- und Tierwelt.
Und weil die Madrisahütte als Selbstversorgerhütte in einer Höhe von 1660 m nicht alle Wünsche erfüllen kann, blieb reichlich Raum zur Improvisation, so ohne Auto, Kühlschrank, Dusche und einem Supermarkt vor der Haustür. Zum “Kühlschrank” wurde ein hohler Baumstamm vor der Haustür, den das Bachwasser durchspült, das “Bad” fand sich unten in einer kleinen Gumpe des eisigen Valzifenzbachs und der Einkauf unten im Gargellener Dorfladen wurde täglich zur kleinen Zusatzwanderung mit schwerem Gepäck. Auch die Bahnanreise ohne Ballast, mit kleinem Gepäck, passte ganz ausgezeichnet zu diesem Konzept. Die täglichen Aufgaben des Essenkochens und Spülens wurden gemeinschaftlich angegangen und es fand sich immer eine Hand, die mithalf, wenn sie gebraucht wurde.
Fazit: Eine wunderbare, gemeinschaftliche Zeit, in welcher wir alle auf eigene Art und Weise auftanken und genießen konnten, bis abends, nach reichhaltigen Speisen, Austausch, erneuter Tagesplanung und Beisammensein, die Müdigkeit den Tag limitierte. Rückblickend wird nicht nur unser eisiges „Badezimmer“, der Valzifenzbach vor der Haustür, trotz ersehnter warmer Dusche, nach der Ankunft in der Karlsruher Hitze am Abend des 11.08., von der einen oder anderen Person sehnsüchtig vermisst worden sein.
Es war der Zauber vieler kleiner und größerer kostbarer Augenblicke und Erfahrungen, die wir mit in unseren Alltag nehmen dürfen. Danke, liebe Christine und Erik, für Euer Engagement!
Sven und Ute