Montafon – Madrisa Nordostgrat, Silvretta Hochmaderer Südostpfeiler

Das schöne Septemberwetter setzt sich fort. Uli, Jochem, Kai und Erik starten am Freitag abend ins Montafon. Ziel ist als erstes der Madrisa-Nordostgrat, wo manche noch ein Säckchen haben stehen lassen.

Madrisa Nordostgrat - 24.09.2016

Start in Gargellen. An der Madrisa-Hütte und der Obwald-Hütte vorbei zum Ganda-See. Dort über blockiges Gelände zuerst aufsteigend, dann etwas absteigend um den Wandvorbau des Nordostgrates herum. Eine kurze schrofige Rinne hinauf und schon ist man auf einer grasigen Rampe südlich des Nordostgrates. Immer weiter nach Westen hinauf bis man auf ca. 2250 m auf das obere der beiden markanten Grasbänder nach Norden zum Grat aufsteigend hinausqueren kann (ca. 2-3 Stunden ab Gargellen). Die Grasbänder sind auf der swisstopo-Karte deutlich zu erkennen.

Diese Anstiegsroute ist sicher die sinnvollste – der im Panic-Führer genannte Anstieg direkt aus dem Tal hinauf wird am Übermaß an Gestrüpp scheitern. Insgesamt ist der Panico-Kletterführer Silvretta für die Tour kein geeignetes Planungsinstrument.

Nun ein paar kurze Felsstufen (IIer Gelände) mit Grasbändern hinauf bis an eine Verschneidung unterhalb des ersten Turms. Diese Verschneidung hinauf (III). Nun nicht ganz bis auf den ersten Turm, sondern in einer Rinne einige Meter nach Süden absteigen und leicht 4 kurze Seillängen wenige Meter unterhalb der Gratkante in der Südwand queren, bis man unterhalb der Ostwand anlangt (III). Das letzte Stück entweder absteigend bis auf Grasgelände oder an der Gratkante entlang und dann einige Meter abseilen.

Der Weiterweg in der Ostwand ist nun ersichtlich – ein Riss zieht sich nach links hinauf. Zuerst 2 kurze Seillängen (III) auf ein Band. Nun wird es ernst – der Riss muss über eine V-er Stelle angeklettert werden. 30 m weiter Möglichkeit für einen Stand. Die nächste Seillänge führt durch den breiter werdenden Riss an einem Klemmblock vorbei (IV-V). Der Klemmblock kann aussen umgangen oder durch den Durchschlupf erklettert werden (ohne Rucksack). Oberhalb des Klemmblocks Stand. Nun zwei Seillängen IIIer Gelände (Vorsicht lose Blöcke). Jetzt flacht der Grat deutlich ab und man kann am laufenden Seil zum Vorgipfel gelangen.

Von dort im einfachen Gehgelände kurz unter den Hauptgipfel. Im IIer Gelände unschwierig zum Gipfel.

Der Abstieg erfolgt über eine kurze drahtseilversicherte Stufe. Nun auf deutlich sichtbarem Steig zuerst rechts und links des Grates entlang. Dann nordwestlich in eine breite schuttige Rinne hinab in Richtung des Wanderwegs, der zum Gafier Joch hinauf führt. Auf diesem hinab zum Gandasee und nach Gargellen (ca. 2-3 Stunden vom Gipfel).

Fazit:
Eine ziemlich alpine Klettertour durch wildes Gelände. Die Kletterschwierigkeiten sind (bis auf die 2 gefühlten 5er-Stellen) moderat. Ein umfangreicher Satz Cams und Schlingen sind mitzunehmen. Alle Stände müssen selber eingerichtet bzw. deutlich verbessert werden. An einigen Stellen stecken alte Schlaghaken – insbesondere in den beiden Seillängen mit Kletterschwierigkeit.


Madrisa im Morgenlicht


Madrisa im Morgenlicht


Am Gandasee


Auf der Grasrampe


Oberes Grasband


Zustieg zum ersten Turm


Erster Turm


Querung nach dem kurzen Abstieg


Querung unter dem Grat


Letzes Stück der Querung


Südostwand (Aufstieg im Riss von Rechts nach Links)


Leichtes Gelände bis zum Riss


Blick zurück


Aufstieg im Riss


Klemmblock (Man kann auch aussen rum)


Ausstiegslänge


Blick zum Hauptgipfel


Auf dem Gipfel


Kloster Madrisa


Abstieg


Abstieg


Abstieg


Abstieg


Abstiegsrinne von unten


Was hatte die Tour mit dem Topo zu tun?


Kurze Kletterei - Lange Tour




Hochmaderer Südostrippe - 25.09.2016

Start am Hüttenparkplatz Saarbrücker Hütte. Auf dem Fahrweg in Richtung Saarbrücker Hütte bis es nach rechts den markierten Wanderweg zur Tübinger Hütte hinauf geht. Auf diesem unterhalb des Hochmaderer entlang. Ziemlich weit oben führen Steigspuren nach rechts ab zum Südostpfeiler.

Der Einstieg zur Tour ist ganz unten am Pfeiler. Die Tour führt in 8 Seillängen im III und IV Grad den Südostpfeiler hinauf. Das Topo aus dem Panico-Kletterführer Silvretta ist hilfreich. Am Ende des Pfeilers geht es in 3-4 kürzeren Seillängen (Seilreibung) auf eine deutlich abgeflachten Rippe hinauf. Nun im Gehgelände über Schrofen auf den Grat hinauf und im wesentlichen der Gratkante folgend unschwierig zum Gipfel.

Vom Gipfel hinab auf markiertem Wanderweg am Einstieg vorbei zum Parkplatz.

Fazit:
Schöne moderate alpine Klettertour durch wildes Gelände. Alle Stände sind gebohrt. Einzelne Bohrhaken weisen die Richtung. Ein Satz Cams, Keile und Schlingen sind mitzunehmen. Der Panico-Kletterführer Silvretta ist ein geeignetes Planungsinstrument.

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