Klettern im Grübenkessel 02.-03.07.2011, Diamantstock und Hiendertelltihorn (oder Hinterteltihorn?)

Teilnehmer/innen: Jochem und Erik (Bericht)

Anfahrt und Hüttenaufstieg 01.07.2011

Nachmittag Anfahrt nach Handegg. Mit kleinem Stau sind wir dann gegen 21 Uhr vor Ort. Bis zum Grübensee haben wir noch etwas Helligkeit, dann ist mit der Stirnlampe in Nebel und Dunkelheit etwas Suchen nach Steinmännern angesagt. Um halb zwölf sind wir dann an der Hütte.

Diamantstock Ostgrat 02.07.2011

Morgens brechen wir nicht ganz so früh auf und sind auch noch etwas im Schwanken welche Route wir nehmen wollen. Zuguterletzt entscheiden wir uns dann für den Diamantstock Ostgrat den Erik vor einiger Zeit im Herbst schon mal versucht hat und wegen Schnee und Zeitmangel abgebrochen hat.


Diamanstock


Diamantstock Ostgrat


Einstieg zum Diamantstock Ostgrat

In festem Firn geht’s zur unteren Bächlilücke. Dort bleiben wir gleich auf dem Grat so daß wir zwei kurze Seillängen extra haben. Das ist auch ganz gut denn am am eigentlichen Einstieg ist schon eine holländische Seilschaft zugange, so brauchen wir wenigstens nicht anzustehen. Insgesamt ist der Grat bei den trockenen Verhältnissen prima zu gehen, nur an zwei Stellen wechseln wir die Bollerschuhe gegen Kletterpatschen.


Jochem


Schöne Kletterei


Erik am Diamantstock Ostgrat




Schöne Kletterei


Jochem am Gipfel


Erik am Gipfel Diamantstock

Vom Gipfel geht’s dann in einfachem Gelände auf den Gletscher und ohne großen Höhenverlust zur unteren Bächlilücke. Von dort aus ists zur Hütte nicht mehr so arg weit. Den ganzen Tag sind wir – bis auf die holländische Seilschaft die zwischendrin abbrechen- allein im Gebiet.


Im Abstieg


Rückweg zur unteren Bächli-Lücke


Inzwischen sind doch einige Leute auf der Hütte eingetroffen, es ist aber noch kein Platzmangel auszurufen. Beim Wasserabkochen verbrüht sich Erik dann übel die Füsse als ein Topf auf dem Herd umkippt. Der morgige Tag ist etwas in Frage gestellt.

Hinterteltihorn Ostgrat 03.07.2011

Morgens sind die Füsse dann zwar mit üblen Brandblasen bedeckt aber mehr oder weniger Schmerzfrei, so daß einer Tour nichts im Wege steht. Es sollte aber eher gemäßigt sein so daß wir uns für den Hinterteltihorn Ostgrat entscheiden. Der Einstieg ist schnell gefunden und gleich am Einstieg gibt’s eine kleine athletische 4er-Stelle. Die anschliessende Traverse ist leicht. In der 3ten Seillänge sind wohl die Schlüsselstellen versammelt so daß wir nach einem ersten Versuch mit Bollerschuhen lieber die Kletterpatschen anziehen. Die schwere Stelle in der 4ten Seillänge suchen wir vergeblich – hier vermuten wir einen Fehler im Topo.


Hiendertelltihorn


Kletterei am Hiendertelltihorn Ostgrat


Jochem mit angezeigten Projekten

Es schliessen sich einige leichtere Seillängen an. Die Routenfindung ist nicht einfach bzw. es sind einfach verschiedene Routen möglich was auch so im Führer vermerkt ist. Nach einem Ausflug ins leichtere Gehgelände rechts vom Grat gehen wir wieder auf den Grat zurück der uns mit ein einigen netten Seillängen auf den Vorgipfel führt. Einen Turm umgehen wir dabei links. Einige Seillängen gehen wir dabei auch zusammen am Seil mit laufender Sicherung über Zackenschlingen. Zum Glück haben wir einige Bandschlingen dabei so daß wir einiges gehen können bis das Material verbraucht ist. Bis auf die ersten 4 Seillängen sind im wesentlichen keine Haken oder Standplätze vorhanden.


Erik am Gipfel Hiendertelltihorn


Blick zum Gelmersee und den Gelmerhörnern


Jochem beim Strahlen

Von den anderen 2 Gruppen die die gleiche Route gehen wollten ist nichts zu sehen. Nur eine 2er Gruppe die den Nordgrat gegangen sind ist mit unterwegs.


Abstieg diurch die etwas gruselige Rinne


Grübensee auf dem Abstieg


Vom Gipfel bzw. Vorgipfel geht’s dann in eher heiklem, brüchigen Gelände mit 2er und 3er Stellen zur Lücke im Grat. Zwischendurch findet Jochem eine Kluft mit Rauchquarzen die noch etwas ausgebeutet werden muss. Die Schneerinne ist im oberen Teil ausgeapert was den Abstieg in der steinschlägigen Rinne etwas erschwert. Zurück im Firn geht’s dann leichter und wir erreichen bald unser Materialdepot unterhalb der Hütte. Dann geht’s zurück zum Auto und nach Käsekaufen auf der Handegg-Alpe fahren wir nach Karlsruhe.

Fazit

Der Diamantstock Ostgrat ist – obwohl zum Teil mit gebohrten Haken versehen – trotzdem anspruchsvoll. Viel Zeit darf man nicht verschenken wenn man etwas später losgeht. Das Hinterteltihorn ist über den Ostgrat nicht schwierig aber spannender weil bis auf die ersten Seillängen alles im wesentlich selbst abgesichert werden muss. Auch ist der Abstieg schwieriger als am Diamantstock. Der Gebietsführer Grübenkessel ist hilfreich aber zum Teil wohl auch nicht ganz exakt. Die Gehzeiten konnten wir nicht einhalten.

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