Ferien in Schönebach und Hüttenwandern im Rätikon – 01.08.-14.08.2008

Teilnehmer/innen: Großmutter Barbara, Jochem, Jascha, Nina, Carsten, Milena, Lennart, Anton, Bruno, Martin, Johanna, Christine, Christof, Hanna und Erik

Samstag, 01.08. - Anreise und Einrichten

Der Karlsruher Teil der Mannschaft reist wie immer ziemlich früh an und verbringt den Tag beim Staudammbauen, Pilzesammeln und Heidelbeeren pflücken – leider sind die Pilze dieses Jahr noch nicht so richtig rausgekommen. Die Bielefelder haben noch Badespaß am Bodensee und treffen erst zum Abendessen ein.

Sonntag, 02.08. - Bergtour zur Sienspitze (1600m)

Auch dieses Jahr starten wir am zweiten Tag gleich auf die Sienspitze um das Wetter noch auszunutzen. Die Hintereggalpe versorgt uns auf dem Hinweg mit Milch und auf dem Rückweg mit Käse. Auf der Alpe Kretzboden holen wir die bestellte Milch ab. Pilzmäßig sieht es ganz schlecht aus.

Montag, 03.08. - Wanderung zu den Fröschen.

Wegen Regenwetter starten wir eine kleine Runde mit der Hoffnung doch noch den einen oder anderen Pilz zu finden. Tatsächlich finden wir zumindestens eine große Krause Glucke. Nach Lektüre des Pilzbuches stellt sich diese jedoch als die weniger wohlschmeckende Breitblättrige Glucke heraus – die Glucken haben wir bisher immer links liegen gelassen. Sie schmeckt aber auch ganz gut. Ansonsten sind ein Haufen Frösche und Lurche unterwegs. Nachmittags und Abends regnet es Bindfäden.

Dienstag, 04.08. Bergtour auf den Hirschberg und Abfahrt mit der Rodelbahn

Das Wetter wird tatsächlich besser – es regnet nicht mehr. So beschliessen wir über den Hirschberg zu gehen und mit der Sommerrodelbahn abzufahren. Christine und Carsten bringen zwei Autos nach Bizau und steigen von dort aus auf. Hanna geht ebenfalls mit.

Die anderen gehen von Schönebach auf die Ziegenalpe Wölflersgunten. Zu essen gibt’s dann den bekannt guten, frischen, Ziegenkäse.

Nach der Pause geht’s dann auf den Hirschberg hinauf und auf der anderen Seite in Richtung Hirschbergbahn. Die Großmutter fährt mit der Bahn hinunter. Wir anderen laufen noch zur Mittelstation hinunter und fahren dann mit der Sommerrodelbahn ins Tal.

Mittwoch, 05.08. - Schneckenlochhöhle und Badetag.

Heute soll die Schneckenlochhöhle einen weiteren Teil ihrer Geheimnisse preisgeben. Schon an der Leiterstelle wird deutich daß die Höhle inzwischen richtig touristisch erschlossen wird – es sind mehrere Eisenstifte einbetoniert die die Überwindung der Kletterstelle deutlich vereinfachen. In der Teilungshalle gehen wir nach links. Der See im Ostast ist schnell erreicht. Dahinter ist das erste Windloch. Wir tauchen den ersten Engpaß ab. ca. 10-15 meter geht es krabbelnd weiter. Nach einiger Zeit erreichen wir das zweite Windloch mit dem eindrücklichen Wasserstrahl der aus der Decke herunterkommt. Anhand einer Beschreibung sollen wir in das Loch hinunter wo der Bach verschwindet. Mit etwas Vorsicht geht das auch ohne daß wir naß werden und es geht durch enge Spalten weiter. Nach etlichen Metern erreichen wir wieder eine etwas größere Halle wo der Weiterweg noch unklar ist. Hier wollen wir nächstes Jahr weiter machen. Auf dem Rückweg entdecken wir daß es noch ein anderes zweites Windloch gibt (ohne Bach). Es kommen nun auch ein Haufen Leute entgegen – anscheinend ist die (geführte) Begehung der Schneckenlochhöhle eine der Attraktionen der Gegend. Leider muß Johanna heute nach Hause fahren.


Alle noch Sauber


An der Leiterstelle


Hinter dem ersten Windloch


Umkehrpunkt im Labyrinth



Donnerstag, 06.08. - Pausetag, Hoher Ifen und Gipfelbiwak.

Christine und Erik machen heute einen Kurztrip zum Hohen Ifen. Um halb fünf geht es los über den Gerachsattel und westseitig zum Gipfel. Oben sind wir dann gegen 9 Uhr und machen uns dann auf der Ostseite an den Abstieg wo sich die Scharen in der Sonne schwitzend im Aufstieg befinden. Hinüber über den Grat und hinunter nach Kälbele Güntle wo es Milch anstelle des vergessenen Wassers gibt. Gegen Eins sind wir dann wieder in Schönebach. Abends startet Martin dann mit Milena, Lennart und Anton zum Gipfelbiwak auf dem Hirschberg.


Hoher Ifen von Nordosten


Hinunter nach Kälbele Güntle


Freitag, 07.08. - Faulenzen.

Die 4 Biwakierer haben die Nacht gut überstanden. Ansonsten lassen wir den Tag an uns vorüberstreichen und grillen am Nachmittag noch bevor Martin und die Großmutter nach Hause fahren müssen.

Die Wetteraussichten für unsere Wanderwoche sind nicht die besten. Wir beschliessen aber trotzdem zu starten und hoffen daß das Wetter besser als vorhergesagt wird.

Samstag, 08.08. - Aufräumen, Losfahren und Aufstieg zur Heinrich Hüter-Hütte.

Morgens ist der Himmel noch einigermaßen klar. Die Sachen sind schnell gepackt und wir starten vormittags ins Rätikon. Wir parken in Latschau und laufen auf dem Bachweg ins Rellstal. Zwischenzeitlich ist es schon ganz schön zugezogen. Jochem und Jascha sind schon mit dem Zug eingetroffen. Sie ziehen es aber vor, nicht im Regen auf uns zu warten und gehen schon einmal vor. Zum Glück hörts nach einer Weile auch auf zu regnen und wir kommen dann doch noch ganz gut auf der Hütte an. Abends wird dann noch ein bisschen gebouldert an der Hütten-Boulderwand.

Sonntag, 09.08. - Wandern zur Lindauer Hütte über das Schweizertor und Öfapaß. Aufstieg Gamsspitz.

Morgens verläuft das Frühstück nicht ganz so gut – die Organisation des Büffets ist nicht die Beste. Ansonsten aber kann man über die Hütte nicht klagen. Zuerst steigen wir nun wieder ins Rellstal ab – geplant ist zur Goms-Bergstation zu wandern und dort über den Höhenweg zur Lindauer Hütte. Im Tal wirft die Leistungsgruppe jedoch die Wegvariante über das Schweizertor und Öfapaß in die Runde und so nehmen wir dann diesen Weg. Das Schweizertor ist zur Mittagspause schnell erreicht und es gibt einiges an Spaß beim Schneerutschen. Der Weg über den Öfapaß und hinunter zur Lindauer Hütte zieht sich für manche dann doch aber ein wenig.

Lennart und Erik steigen dann noch auf die Schnelle zur Gamsspitz auf – diese sollte eher Schafspitz heissen aufgrund der großen Menge an Schafscheiße auf dem Gipfel. Ansonsten ist das ein schöner Gipfel mit sicherlich prima Aussicht – nur heute wabern einige Wolken um Drusenfluh und Sulzfluh. Nur manchmal sind ein paar Blicke auf die Berge zu erhaschen.


Auf dem Weg ins Schweizertor


Mittagspause


Mit einem Bein in der Schweiz, mit dem andern in Österreich


Auf der Oberen Spora Alpe


Auf der Gamsspitz


Montag, 10.08. - Zur Tilisunahütte über den Bilkengrat. Aufstieg zur Weissplatte.

An diesem Tag gibt es eine eher kurze Etappe über den Bilkengrat zur Tilisunahütte. Auf dem Bilkengrat hindern die vielen Heidelbeeren etwas das Fortkommen – nur die Leistungsgruppe lässt sich von solchen Köstlichkeiten nicht beeindrucken. Die schwarze Scharte als Übergang zur Tilisunahütte hat ihren Namen wirklich verdient. Hier gibt es die Minerale Amphibolit und Serpentin. Das Schwarzhorn lockt Jochem und Erik mächtig mit seinem Südgrat aber es wird links liegen gelassen.

Auf der Tilisunahütte wird erst einmal das Wetter studiert – der Wetterbericht spricht von möglichen Gewittern. Nina, Jochem, Christof, Anton, Lennart und Erik wollen noch Richtung Weissplatte gehen. Ob das Wetter hält? Zuerst geht’s zum Gruebenpass wo der eine oder andere Steinmann den Weg zur Weissplatte zeigt. Eine Gruppe von Steinböcken lässt sich von uns nicht besonders irritieren – die sind wohl hier ziemlich häufig anzutreffen. Bei dann doch ganz stabilem Wetter erreichen wir über einfaches Kraxelgelände im Karst den Gipfel der Weissplatte. Auch heute ist die Sicht aber nicht sehr gut und wir steigen dann bald ab. Im Abstieg zieht es dann doch etwas zu und es donnert auf dem letzten Stück zu Hütte einmal. Das Spielen von Schwarze Sau und Schummeln wird langsam zur festen Einrichtung. Abends und nachts regnet es dann Bindfäden.


Auf dem Bilkengrat-


Auf der Weissplatte


Steinböcke an der Weissplatte

Dienstag, 11.08. - Sulzfluh und Abstieg zur Carschinahütte.file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/erik/Eigene%20Dateien/mueller101/berge/2009/2009_08_Raetikon/20090811080112_CIMG1226.JPG

Leider ist Brunos Bindehautentzündung nicht deutlich besser geworden und so entscheiden sich Nina, Carsten, Milena, Lennart, Anton und Bruno zum Abstieg nach Tschagguns. Jochem, Christine, Hanna, Jascha, Christof und Erik wollen aber weiterwandern. Jochem und Jascha wollen den Klettersteig auf der Nordseite der Sulzfluh machen (es hat morgens aufgehört zu regnen und das Wetter wird deutlich besser). Die anderen wollen über das Karrenfeld direkt auf die Sulzfluh.

Auf dem Karrenfeld findet sich ein reicher Schatz an Versteinerungen – jedoch nicht ganz so prächtig wie im Steinernen Meer im Lechquellgebirge letztes Jahr. Der letzte Gipfelanstieg zur Sulzfluh ist dann doch ganz gut geschafft und wir haben einen neuen Höhenrekord gebrochen. Leider gibt es auch hier keine rechte Sicht, dafür gibt es einiges an holländischer Gesellschaft.

Jochem und Jascha wollen nicht bis ganz zum Gipfel kommen und wir treffen uns am Abzweig hinunter in den Gemschtobel. Der Abstieg entlang der imposanten Südwände mit den interessanten Höhlen ist sehr schön. Auch das letzte Stück zur Carschinahütte ist schnell geschafft. Die Hütte ist zwar ganz schön voll aber ansonsten sehr nett (Ausnahme Damenwaschgelegenheit). Auch hier ist Schwarze Sau und Schummeln Spielen Pflicht.


Noch mal alle zusammen


Versteinerte Muscheln auf dem Karrenfeld


Auf der Sulzfluh


Im Gemschtobel


Auf der Carschinahütte


Mittwoch, 12.08. - Rätikon-Höhenweg und Gamslüggensteig zur Totalphütte.

Morgens starten die Kinder mit Mordstempo nach Westen und sind bis zum Schweizertor fast nicht mehr einzuholen. Dort machen wir erste Pause an einer tollen Quelle unterhalb des Schweizertors wo wir einem Haufen Kletterer in den Wänden von Drusenfluh und Kirchlispitzen zuschauen können. Irgendwann wird der Weiterweg dann doch etwas zäher aber nach einer Weile erreichen wir dann doch über das Cavaljoch den Beginn des Gamslüggensteigs. Dieser ist dann weniger schwierig als gedacht, erfordert aber doch besondere Vorsicht. Im Anschluss geht es dann über Schutt und einen schönen Steig ohne große Höhendifferenzen zur Totalphütte die wir dann noch vor allen anderen Gruppen aus der Carschinahütte gegen 4 Uhr erreichen. Hier wird wie üblich fleißig Schwarze Sau und Schummeln gespielt.


Kinder-Express zum Schweizertor


Pause vor dem Gamslüggensteig


Im Gamslüggensteig

Donnerstag, 13.08. - Schesaplana und Abstieg zur Douglasshütte.

Auch heute starten wir alle gemeinsam und wollen mit der Schesaplana einen weiteren hohen Gipfel machen. Zum Glück sind es nicht so viele Höhenmeter – dafür haben wir aber umso mehr Gesellschaft. Es geht unschwierig über einfaches Gelände hinauf. Unterhalb des Gipfels finden wir dann noch Kristalle was angesichts des latent steinschlägigen Geländes nicht ganz optimal ist. Der Gipfel ist dann auch gleich erreicht und wir können auf den für die Kinder doch sehr imposanten Brandner Gletscher hinunter gucken. Einzig der große Besuchestrom ist nicht ganz so schön - man merkt daß der Gipfel über die Seilbahn am Lünersee doch sehr einfach zu begehen ist. Also steigen wir wieder ab, natürlich nicht ohne noch den einen oder anderen Kristall zu suchen.

An der Totalphütte gibt es noch ein Vesper und wir begeben uns über die Autobahn in Richtung Lünersee. Dort angekommen wagen nur Hanna und Erik ein kleines Bad. Christine geht vor zur Hütte während der Rest die Zeit bis zum Seilbahnschluss an einem netten Boulderfelsen in Ufernähe verbringt. Nach Ende der Betriebszeit wird es dann am Lünersee doch ziemlich still und wir verbringen einen angenehmen Abend auf der Hütte beim Schwarze Sau spielen. Auch heute nacht regnet es ganz kräftig.


Auf der Schesaplana


Jochem beim Finden der Rettungsstellung


Abrutschen...


Pause auf der Totalphütte


Am Lünersee


Auf dem Boulderfelsen

Freitag, 15.08. - Über die Lünerkrinne und Alpe Lün ins Rellstal, mit dem Bus ins Tal.

Morgens hat es wieder aufgehört zu regnen. Da der Bus aus dem Rellstal schon um 10.30 abfährt haben wir etwas zeitlichen Druck – auch weil der schnellere Weg über den Saulajochsteig angesichts der noch vorhandenen Nässe nicht so günstig ist. Aber angesichts des doch schönen Wegs über die Lünerkrinne und den tollen Käse von der Alpe Lün entpuppt sich das als Vorteil. Natürlich sind wir viel zu früh an der Bushaltestelle was Jochem noch zu einem Ausflug in die Pilze nutzt. Der Mini-Steinpilz wird auch gleich als Sushi verspeist.

Der nette Busfahrer bringt uns dann sehr bequem zum Bahnhof – nur unterbrochen von einem Halt zum Pilze pflücken. Vielen Dank – Herr Busfahrer. Jascha und Jochem erwischen dann sofort den Zug nach Bludenz. Christine holt das Auto von Latschau herunter und wir kommen nach einem Zwischenstopp am Pfahlbaumuseum spätabends in Karlsruhe an.


Über die Staumauer zur Lünerkrinne


Die Pilze fand eigentlich der Busfahrer


Fazit:
Schöne Tourentage bei doch ganz gutem Wetter.

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