Grosses Skitouren-Wochenende in St. Antönien 18.01-20.01.2008
Teilnehmer/innen: Hansi, Thomas, Erik, Ansgar, Cecile, Ansa, Birte, Gerhard, Gerhild, Andre, Jochem, Benno, Stefan, Harald, Armin, Marco, Joachim, Walter, Uta, Uwe, Stephan, Clemens, Uta, Eva, Martin, Anja (Bericht)
Die erste große Skitour des Skitourentreffs der
DAV-Sektion Karlsruhe für dieses Jahr stand vor der Tür.
Das Ziel war der Berggasthof Alpenrösli bei St. Antönien im
Prättigau. Insgesamt 27 Leute hatten sich angemeldet, so dass
Erik und Thomas sich früh um die Unterkunft bemüht hatten.
Umso näher die Tour rückte, desto mehr wurden Wetter
und Lawinenlagebericht studiert. Leider versprach beides nicht gerade
Großtaten. Der Wetterbericht schwankte stark, kündigte
aber schließlich für Freitagmorgen schlechtes Wetter an
mit späteren Aufhellungen. Das Wochenende sollte ähnlich
werden. Aber vor allem der Lawinenlagebericht bereitete, mit einem
dreier und sämtlichen Expositionen als ungünstig,
Unbehagen.
Am Mittwoch vor dem Wochenende überlegten wir uns
auf dem Planungsabend im Kletterzentrum Tourmöglichkeiten, die
der zu erwartenden Lawinengefahr gerecht wurden. Eggberg, Schafberg
und Chrüz wurden als mögliche Gipfel für den ersten
Tag erörtert und für sicher genug erachtet. Jede Gruppe
plante für sich.
Freitag,
18.01.2008
Die
Hinfahrt erfolgte in sechs Autos, wobei die vier am Freitag früh
in Karlsruhe startenden Wagen bei unserem Vortreffen schließlich
alle entschieden zunächst den Eggberg anzugehen. Eigentlich
wollte Auto 1 mit Erik, Ansgar, Thomas und Hansi schon um 4 Uhr 30 in
Karlsruhe starten, verschob ihre Abfahrt aber ein wenig nach hinten,
so dass sie gerade die Pieps-Kontrolle durchführten, als sowohl
Gerd, Gerhild und Andre, wie auch das Auto mit Cecil, Ansa und Anja,
die noch Birte in Zürich eingesammelt hatten, ankamen. Außerdem
erwartet uns nach viel Regen auf der Fahrt blauer Himmel und
strahlender Sonnenschein.
Wir folgten dann eine halbe Stunde später, als große Gruppe von sieben Leuten den anderen auf den Eggberg. Der erste Teil der Tour bildete einen gemütlichen Einstieg auf einem flach ansteigenden Weg. Eine gute Möglichkeit um sich wieder ein bisschen an das Tourengehen zu gewöhnen, bevor der Weg dann Richtung Süden zur Säss-Alm abzweigte. Dort wollten wir eine Mittagspause einlegen und trafen wieder auf Gruppe 1, die ihr Vesper gerade beendeten, um die letzten 300hm zum Gipfel anzugehen. Als wir schließlich auch am Gipfel ankamen organisierte Erik sofort das erste Gruppenfoto.
Es folgte eine wunderschöne Abfahrt über
unverspurte Hänge, auch wenn wir uns nicht über die
Schneeverhältnisse einigen konnten. Die einen hielten es für
schlichtweg traumhaft, die anderen waren der Meinung, der Schnee sei
doch ein wenig nass und damit sehr schwer.
Gruppe 1 machte sich
vom Fahrweg auf den Weg, um über die Hänge des Schollberges
zum Alpenrösli zu gelangen, um so noch eine schöne Abfahrt
zur Hütte zu haben. Wir anderen fuhren direkt zum Auto ab.
Einige wollten noch Übernachtungsgepäck dazunehmen und
Birtes Rucksäcke, die für ihre geplante Weiterreise etwas
mehr Gepäck hatte, mussten noch aufgeteilt werden. So gingen
wir den doch sehr zähen Weg über die Fahrstraße zum
Alpenrösli an.
Einige Zeit nach unserer Ankunft, bei der wir das Begrüßungsgetränk genossen und die Duschen gleich ausgetestet hatten, kam dann auch der siebener Bus mit Jochem, Armin, Benno, Harald, Stefan, Marco und Joachim an, die 2 Stunden nach uns in Karlsruhe gestartet waren. Auch diese Gruppe war noch auf dem Eggberg gewesen. Leider trafen wir sie bei unserer Abfahrt nicht, da sie der ersten Aufstiegsspur durch den Wald gefolgt waren.
Nun
fehlte noch Gruppe 1. Die mussten sich leider nach 400hm Aufstieg am
Schollberg und lauten Wumm-Geräuschen entscheiden umzukehren und
auch dem Fahrweg zum Alpenrösli zu folgen. Wir waren halt doch
bei erheblicher Lawinengefahr unterwegs – lieber ein langer
Umweg als ein hohes Risiko bei schlechter Sicht. Um 19 Uhr trafen
auch die 4 ein so dass wir nur noch Ulf suchen mussten der eigentlich
schon vorher einen Tag vorher da sein wollte und dessen Absage
aufgrund einer Kommunikationspanne nicht ankam. Ganz zum Schluss
dieses wunderschönen Tages fand sich auch die letzte Gruppe mit
Uta S., Uwe und Stephan, die erst Freitag nachmittag loskommen
konnte, ein und wir konnten den Abend mit dem Planen des nächsten
Tages beschließen.
Samstag,
19.01.2008
Wir
teilten uns in Gruppen von 4 bis 6 Leuten auf, die Lawinengefahr war
unverändert erheblich. Das Wetter versprach aber Gutes. So gab
es zwei Gruppen, die auf die Girenspitze (2369m) wollten, unter
anderem die Leistungsgruppe Armin, Jochem, Joachim, Stefan, Walter
und Marco, die den Gipfel sogar gleich zweimal bestiegen, und zwei,
die den Schafberg (2456m) als Ziel hatten. Eine weitere Gruppe
(Harald, Benno, Gerhild, Hansi, Thomas, Cecil) stieg Richtung
Obersässalm auf und fuhr dann ins Tal ab wobei Hansi und Cecil
sich dann noch der Leistungsgruppe anschlossen und die Girenspitze
bestiegen. Clemens, Uta K., Martin und Eva reisten erst Samstag
morgen an und bestiegen so das Chrüz.
Wir
(Erik, Ansgar, Andre, Birte, Anja und Ansa) wollten auf den
Schafberg. Da es Abends ein wenig geschneit hatte, mussten wir spuren
und stiegen so ganz gemütlich über Brunnenegg zur Carschina
auf. Dort wollten wir uns entscheiden, ob wir über den Grat auf
den Schafberg gehen oder ein Stückchen abfahren und dann über
das Joch aufsteigen. An der Carschinafurgga machten wir eine kleine
Pause in der Sonne und diskutieren die Lage, in der Zwischenzeit kam
auch die nächste Gruppe hinzu (Uta S., Uwe, Stephan, Gerd). Der
Grat war steil und sehr verweht, was uns dazu bewog, ein Stückchen
abzufahren und zu queren. Nur Erik und Birte machten sich die Mühe,
abzufellen und die drei schönen Schwünge zu genießen.
Im Aufstieg übten wir fleißig die Suche nach der optimalen
Spuranlage, um der Lawinengefahr gerecht zu werden. Oben am Gipfel
rasteten wir dann noch mal gemütlich in der Sonne, warm war es
und relativ windstill. Und so konnten wir uns auf die Abfahrt freuen,
der Hang war noch unverspurt. In der Zwischenzeit war im Tal Nebel
aufgezogen, aber der erste Teil der Abfahrt lag wunderschön in
der Sonne. Diesmal war der Schnee auch viel leichter als am Vortag
und so hatten wir alle unseren Spaß. Ganz oben krachte es bei
Erik in der Abfahrt einmal – aber die Hangsteilheit war im
Rahmen. Nach dem ersten schönen Hang folgte eine Querfahrt, rein
in den Nebel. Der zweite Hang war nicht mehr so spaßig: Die
Sicht war durch den Nebel beeinträchtigt, der Schnee durch die
Wärme sehr pappig. So war es mehr ein Kampf nach unten, der viel
Kraft kostete. Unten angekommen mussten wir noch mal anfellen und die
letzten Meter über den Fahrweg zum Alpenrösli aufsteigen.
Sonntag, 20.01.2008
Am
Sonntag war das Frühstück bereits für 6:30 angesetzt,
aber wer verschlafen hatte, war der Generator (oder war’s doch
Franziska, die Wirtin?). So gab es eben nur lauwarmen Tee und kleine
Verzögerungen, was uns aber nicht daran hinderte, um 7:45 ein
Gruppenfoto zu schießen. Der Morgen war mal wieder unglaublich
schön, die Dämmerung hing noch in den Bergen. Für die
meisten (außer Birte, Clemens, Uta K. und Jochem) war es der
letzte Tag. Wieder einmal gab es kleine Gruppen, die das Hasenflüeli,
den Schafberg oder die Girenspitze als Ziel hatten. Die
Montagheimfahrer und die Gruppe um Marco wollten sogar auf den
Schafberg und die Girenspitze.
Wir (Anja, Cecil, Andre, Gerhild, Benno, Harald, Gerd,
Eva und Ansa) wollten auf die Girenspitze. Diesmal lag die Spur vom
Vortag bereits und so konnten wir ihr ganz gemütlich folgen. Wir
hatten ja schließlich Zeit. Nachdem wir bereits um kurz nach 10
auf dem Gipfel waren, rasteten wir unterhalb des Gipfels in einer
windgeschützten Mulde. Es war so warm, dass wir sogar ohne Jacke
gemütlich vesperten. Diesmal hatten wir zwar keine unverspurten
Hänge und der Schnee war etwas schwerer als am Vortag, aber
dennoch genossen wir die Abfahrt. Dort trafen wir auch noch die zwei
anderen Gruppen, die vorher schon auf dem Schafberg gewesen waren.
Der letzte Teil der Abfahrt, den wir gestern auch schon bewältigt
hatten, war ein Leidensweg. Der schwere Schnee war noch pappiger und
ließ jeden einzelnen Schwung unglaublich anstrengend werden. Am
Fahrweg angekommen, durften wir noch unsere Gleitfähigkeit
testen: Dieser führte uns zurück nach St. Antönien zu
den Autos. So war es gerade mal 12:30 als wir uns für
hoffentlich kurze Zeit von den Bergen und dem Schnee verabschiedeten
und die Heimfahrt antraten. Benno und Harald mussten noch auf den
Rest ihres Autos warten. Ein Teil der Gruppe die zum Hasenflüeli
aufgestiegen waren hatten noch nicht ganz genug und hängten auch
noch das Jägglisch Horn an, um diesen noch einmal wunderschönen
Tag voll auszukosten.
Insgesamt genossen wir also drei wunderschöne Tage bei strahlendem Sonnenschein. Auch wenn die Lawinensituation nicht die Sulzfluh oder andere große Ziel zuließ, hatten wir doch einmal die Möglichkeit bei erheblicher Lawinengefahr einiges neues dazuzulernen. Ein schönes Tourengebiet, dass noch jede Menge Möglichkeiten bietet zum wiederkommen.