Geltenhorn/Arpelistock und Wildhorn – 19-21.10.2007
Teilnehmer/innen: Martin, Jochem, Uta und Erik (Bericht)
Das vorletzte Oktober-Wochenende lädt noch einmal in die Berge ein. Ein paar Tage vorher gab es vor allem im Osten einige Schneefälle und es ist auch Bisenlage angesagt. Zur Auswahl stehen das Rotondogebiet mit dem Witenwasserenstock und/oder den Leckistöcken. Aber auch diesmal liegen die besseren Aussichten eher im Westen, auch soll dort weniger Schnee liegen und es soll nicht so kalt sein. Geltenhorn und Wildhorn sollen die Ziele sein, als Stützpunkt haben wir uns den Winterraum der Geltenhütte ausgesucht. Essensplanung ist schnell erledigt und so kann es losgehen.
Freitag, 19.10. - Anfahrt und Aufstieg
Abfahrt gegen 12 Uhr in Karlsruhe und um 13 Uhr in Renchen wo wir Martin aufsammeln. Gemütlich geht es dann nach Lauenen (zwischendurch muss dann doch noch die lebenswichtige Butter ergänzt werden) und nach Lauenensee zum Parkplatz. Die Sonne ist schon weg aber der Hüttenanstieg ist nicht weit. Entlang am Geltenschuss geht es über schönen Wanderweg zur Hütte.
Der Winterraum ist prima – etwas irritierend wirken nur das in der Küche laufende Radio, der leise piepende Brandmelder und das brennende Licht in einem der oberen Zimmer. Nach einem klärenden Telefonat mit der Wirtin werde erstere von der Ferne ausgeschaltet, das Licht darf weiterbrennen da die Geltenhütte von einem kleinen Wasserkraftwerk versorgt wird. Das ist dann auch sehr kommod da wir ohne Gewissensbisse den Elektroheizer anmachen können der nun neben dem Holzofen für angenehme Temperaturen sorgt. Auch die Wasserversorgung ist mittels Kraxenfass sehr leicht zu machen.
Für den nächsten Tag haben wir uns die Überschreitung Geltenhorn-Arpelistock ausgesucht was eine nette Gratkraxelei sein soll.
Samstag, 20.10. - Geltenhorn-Arpelistock
Morgens geht’s dann noch im Dunkeln los so dass wir erst mal einige Minuten in die falsche Richtung tapern. Wir machen kehr und finden den Übergang ins Rottal dann ohne Probleme. Im Rottal geht es dann gemütlich weiter – kurz vor dem Col du Brochet fängt dann der Wind an zu blasen. Bis hinauf in den Col bläst es dann direkt von vorne. Vor der Paßhöhe gewinnen wir dann den Grat und steigen bei mächtig Seitenwind auf – aber zumindestens scheint die Sonne. Trotzdem ist es mächtig kalt. Uta bekommt eine weisse Nasenspitze die dann zum Glück nach Abdecken des Gesichts weggeht.
Der weitere Weg ist immer an der Gratkante lang in schöner, einfacher Kraxelei. Zum Teil ist der Fels ziemlich bröselig aber insgesamt unschwierig zu gehen.
Machmal beruhigt sich auch der Wind und das ansonsten gute Wetter entschädigt auch. Interessant zu beobachten ist dass der Gipfel des Wildhorns den ganzen Tag in den Wolken ist und es weiter östlich auch ziemlich zugezogen zu sein scheint. Also sind wir zumindestens vom Wetter her doch richtig gelandet.
Nach einer ganzen Weile sind wir dann am Arpelistock angelangt und steigen über leichtes Gelände bis zum Fuss des Hühnerhörnlis ab. Zurück geht’s dann durch das Furggentälli und wir gelangen noch mit den letzten Sonnenstrahlen an die Hütte.
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Im Laufe des Abends treffen dann noch zwei Freiburger ein die aufs Geltenhorn wollen und zwei Schweizer Jäger die zur Gämsenzählung aufgestiegen sind.
Für den Folgetag haben wir aufgrund der heutigen Kälte entschieden dass die Kletterei über den Wildhorn-Nordgrat nicht das rechte ist und planen nun die Überschreitung des Wildhorns über die Westflanke hinunter zur Wildhornhütte. Eine Alternative für den Abstieg wäre statt zur Hütte hinunter zum Dürrsee zu gehen und über die Schrofen des Tungelbachs abzusteigen. In AV-Führer ist der Weg im Aufstieg beschrieben und die Jäger meinen dass es da einen Steig gibt. Aber etwas Zweifel haben wir dann doch und wir beschliessen auf jeden Fall bis zum Fuss des Niesehorns zu gehen und nach dem Steig zu suchen.
Das Abendessen (Linsen mit Spätzle) ist dann der planerischen Vorarbeit von Jochem hervorragend und wir haben einen angenehmen Abend auf der Hütte.
Sonntag, 21.10. - Wildhorn
Morgens ist der Weg nun kein Problem mehr – bis zum Col du Brochet ists der gleiche wie gestern. Die Steigspuren in der Westflanke sind leicht zu finden und links von dem gelben Felsen geht es dann über leichte Kletterei hinauf. Das obere Band entlang ein Stück nach links und die anschliessende Rinne empor über teils dick vereiste Stellen bis zu der Abseilstelle (Stahlkabel um Block). Nun über bröselige Felsen hinauf auf den Grat wo uns die Sonne erwartet und ein windärmeres Plätzchen zur Rast einlädt.
Bis zum Gipfel sind es dann noch einige Meter, leider aufgrund der Kälte kein rechter Platz zum Verweilen. Hinunter geht es dann über den Glacier des Audannes auf den (steinigen) Übergang zum Tungelgletscher.
Am Chilchli vorbei über den sichtbaren Steig hinunter. Im Bogen geht es dann wieder ein Stück aufwärts bis zum Punkt 2495 wo wir ganz eifrig nach Steigspuren suchen. Aber die einzigen Steinmänner führen zum Nieshorn und auch bis zur Ostflanke des Hahnenschritthorns ist kein Steig zu erkennen. Das sicher heikle Gelände hinunter wollen wir nicht ohne Steig gehen und so drehen wir um und nehmen den längeren Weg über die Wildhornhütte und um das Niesehorn herum. So können wir auch noch ein Stück in der Sonne gehen und gelangen über schöne Steige hinunter auf das Chuetungel und von dort zum Lauenensee.
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Fazit: Zwei einfache Sommer-Ausklangtouren mit Übernachtung im angenehmen Winterraum. Leider etwas kalt aber dafür schön einsam. Zurück zur Übersicht