Alpinklettern am Salbit – 09/10.09.2006
Nach längerer Schlechtwetterperiode und beruflichen Termin-Nöten haben wir - Erik und Michael - es dann doch geschafft: Wir haben uns den Salbit-Ostgrat vorgenommen. Für Erik ist es der erste größere Einstieg ins Alpinklettern, Michael war vor Jahrzehnten öfters am Salbit. Vor Wochenfrist ist noch Schnee gefallen – die Grate sollen aber wieder schneefrei sein und das Wetter soll weitgehend trocken bleiben.
Samstag, 09.10.2006
Morgens früh Anfahrt Richtung Gotthard und Ankunft gegen 10 Uhr an der Salbithütte.
Da der Wetterbericht für den nächsten Tag etwas ungünstiger aussieht wollen wir den Grat gleich am Samstag angehen. Nach kurzer Vesper geht es weiter. Nach einem Schuttfeld müssen wir eine Rinne hinauf. Im Aufstieg hören wir ein dumpfes Brummen – es kommt eine Lawine aus der Nord-Ost-Flanke in die Rinne hinunter. Wir haben aber Zeit genug uns mehr oder weniger sichere Plätze zu suchen. Dann purzeln kofferraumgroße Steine in einigem Abstand von uns die ganze Rinne hinunter bis auf das Schuttfeld.
Etwas moralisch angeschlagen steigen wir weiter an und gewinnen am Ende der Rinne den Grat (der übliche Einstieg zum Grat wäre weiter unten links abgegangen). Oben am Grat geht's dann in leichter Kletterei (III-IV) weiter zur Bastion die wir dann mit Hakenhilfe (A0) überwinden. Dann immer weiter in schönem Granit weiter, dazwischen insgesamt 3 kurze Abseilstellen. Wir wechseln uns weitgehend im Vor- und Nachstieg ab. Die Sonne hat sich nun rar gemacht - ab und zu nieselt es etwas.
Inzwischen ist die Zeit auch schon deutlich vorangeschritten – der späte Einstieg und die demoralisierende Wirkung des Steinschlags machen sich doch bemerkbar. Die letzten Seillängen ziehen sich etwas so daß am Ende für die Gipfelnadel bei weitem keine Zeit mehr bleibt. Der Abstieg ist in knietiefem Schnee ziemlich ungemütlich nass und wir sind dann erst im Dunkeln wieder an der Hütte. Zu essen gibt's dann auch noch – vielen Dank an das sehr nette Team der Salbithütte.
Sonntag, 10.10.2006
Mit müden Knochen stehen wir morgens auf – für heute ist nur Klettergarten angesagt. Gegen 13 Uhr ist dann Aufbruch und Heimfahrt.
Fazit: Der Ostgrat bietet nicht zu schwere Kletterei in schönem Granit und hat Lust auf mehr gemacht. Vielleicht kommt nächstes Jahr eine Wiederholung mit mehr Zeit. Oder eine der vielen anderen schönen Routen am Salbit. Aber vom Süd- oder Westgrat kann ich wohl erst mal nur träumen. Und leider gibt's auch keine Fotos weil die Batterien daheim geblieben sind. Also noch ein Grund wiederzukommen.
Bericht: Erik