Hochtouren auf die Blümlisalp – 07-09.07.2006
TeilnehmerInnen: Silke, Anete, Martin und Erik (Bericht)
Bei Regenwetter fahren wir freitags mittags Richtung Kandersteg auf die Blümlisalphütte. Wir entscheiden uns, nicht von Kandersteg aus über den Öschinensee mit Seilbahnunterstützung aufzusteigen, sondern nehmen den Weg übers Kiental. Über eine kleine Straße geht’s durch ein enges Tal wunderschön bis zur Griesalp.
Von der Griesalp sind es dann noch knapp 1400 Höhenmeter – ein kurzer aber knackiger Hüttenaufstieg. Der Regen lässt im Verlauf des Aufstieges nach, leider sind die Gipfel bis zum Abend immer noch in Wolken. Die Wettervorhersage für den nächsten Morgen ist aber gut.
Für den Samstag haben wir uns das Blümlisalphorn vorgenommen. Nach Aussage von Hüttenwirt Bernhard Mani hats ca. 20 cm Neuschnee gegeben und wir sollten fleißig Spuren. Es gäbe im Felsbereich des Grats etliche Sicherungsmöglichkeiten über Stifte.
1. Tag 08.07.2006 – Blümlisalphorn
Geweckt wird um 3 Uhr – der Nebel liegt noch um die Hütte. Außer uns sind noch zwei geführte Seilschaften unterwegs. Um vier Uhr marschieren wir hinter den anderen her. Leider ist der Schnee nicht durch gefroren. Teilweise im Nebel laufen wir in den Sattel über dem „Ufem Stock“ wo es dann auch schon hell wird. Das Wetter bessert sich zusehends.
Im Rothornsattel holen wir dann die anderen Seilschaften kurz ein und zwischenzeitlich ist auch das Wetter super geworden. Der felsige Teil des Nordwestgrates ist etwas mit Neuschnee eingedeckt und die Felsen sind nass, zum Glück aber nur wenig vereist. Zur Verbesserung der mentalen Lage versichern wir in Zweierseilschaften die Hälfte des Aufstiegs was sich über die Eisenstifte einfach machen lässt. Aber natürlich ist unsere Seilhandhabung nicht so fix und so sind die geführten Seilschaften schnell voraus.
Die obere firnbedeckte Hälfte des Grats legt sich etwas zurück und ist leicht zu begehen. Dank der guten Spur – vielen Dank an die Vorausgehenden - ist auch der Neuschnee kein Problem und wir sind um 9 Uhr auf dem Gipfel. Bei Bilderbuchwetter sind alle Gipfel bis zum Montblanc zu sehen – das Dreigestirn Eiger-Mönch-Jungfrau ist aber am beeindruckensten.
Den Abstieg sichern wir wiederum
und nutzen die Gelegenheit, die Vor- und Nachteile verschiedener
Methoden (gesichertes Abklettern, Abseilen und Abklettern am Fixseil)
auszuprobieren. In Punkto Schnelligkeit gewinnt bei diesem Gelände
das Abseilen.
Ab dem Rothornsattel geht’s dann durch weichen Sulz zur Hütte zurück – zum Glück ist es nicht so weit. Den Rest des Tages verbringen wir mit Faulenzen. Nachmittags und Abends ziehts dann wieder zu – aber auch diesmal ist für den Folgetag schönes Wetter angesagt.
2. Tag 09.07.2006 – Morgenhorn
Auch heute wird wieder um 3 Uhr geweckt – aber diesmal sind wir besser vorbereitet und als einer der ersten Seilschaften unterwegs. Bei sternklarem Himmel geht’s los in Richtung Morgenhorn. Als wir unterhalb der Nordwestflanke des Morgenhorns ankommen geht die Sonne auf. Zuerst geht’s mäßig steil die Flanke empor. Wir gehen ziemlich direttissima über einen Bereich über den am Vortag einige Naßschneerutsche abgegangen sind. Bei den guten Verhältnissen kein Problem – wenn es nicht so gut durchgefroren wäre hätten wir weiter östlich im Gratbereich aufsteigen müssen.
Direkt unterhalb der Seracs gehen wir dann in den Gratbereich über ein kurzes steileres Stück (ca. 45°). Aufgrund der guten Firnverhältnisse ist das kein Problem. Oberhalb des steileren Stücks legt sich der Hang dann zurück und es geht leicht zum Gipfel wo wir dann um 7 Uhr morgens ankommen.
Die Zweierseilschaft die uns
voraus war ist schon in Richtung Wyssi Frau unterwegs – die
zwei haben sich die Überschreitung zum Blümlisalphorn
vorgenommen. Wir warten noch die nachkommende Gruppe fürs
Gipfelfoto ab und steigen dann ab. Um kurz nach 9 sind wir wieder an
der Hütte und packen für den Abmarsch. Nach schnellem
Abstieg sind wir dann knapp nach 12 Uhr am Auto und noch vor dem
Abendessen zuhause
Fazit: Zwei schöne
Touren bei gutem Wetter. Das Blümlisalphorn war aufgrund des
Neuschnees etwas schwieriger und das Morgenhorn bei optimalen
Firnverhältnissen leichter als erwartet.